Einführung Naturschutz
| Moorlandschaft in Deutschland | Karnivoren leben auf Grund ihrer starken Spezialisierung vorwiegend in Gegenden,
die wegen ihres ökologisch sensiblen Systems als schützenswert zu betrachten sind:
insbesondere Moore, Feuchtbiotope und Regenwälder.
Es handelt sich um ökologische Nischen, die sehr empfindlich auf menschliche Eingriffe reagieren.
Hierzulande sind nur noch wenige der intakten Moore, wie sie es ursprünglich gab, erhalten geblieben.
Demzufolge stehen einheimische Karnivoren unter strengem Naturschutz.
Besonders der Torfstich und die Erschließung von Flächen im Interesse der Industrie stellen die größten Gefahren dar.
In Deutschland finden wir den Sonnentau, Wasserschläuche und einige Fettkräuter, welche allesamt streng geschützt sind.
Die Wasserfalle, Aldrovanda vesiculosa, gilt in der BRD bereits als ausgestorben,
ebenso werden einige Wasserschlauch-Species vermisst.
Lange Zeit war die Venusfliegenfalle vom Aussterben bedroht, weil man sie am Naturstandort massenweise entnommen hatte.
Die Pflanzen waren für den amerikanischen und europäischen Konsumgütermarkt bestimmt.
Nur durch äußerst groß angelegte künstliche Vermehrung konnte die Nachfrage auf dem Markt gedeckt und so verhindert werden,
dass die Venusfliegenfalle am Naturstandort ausstirbt:
Das Ausgraben von Natur-Exemplaren war durch die Massenvermehrung unrentabel geworden.
Welche Bedeutung hat dies für den Kultivateur?
| Heliamphora in Kultur | Jeder, der Karnivoren hält, muss sich darüber im Klaren sein, dass er Pflanzen hält, die am Naturstandort (zumeist) gefährdet sind.
Karnivoren zu schützen heißt, sie erfolgreich zu kultivieren und Verantwortung zu tragen.
Dazu ist es notwendig, sich im Vorfeld über deren Kulturbedingungen zu informieren.
Denn die Erhaltung der Species steht im Vordergrund. Gerade für Anfänger bedeutet dies,
dass sie sich erst mit pflegeleichten Pflanzen befassen sollten (die überdies allesamt ihren Reiz haben).
Damit möchte ich Sie aber auf keinen Fall entmutigen, sich mit diesem überaus interessanten Hobby zu befassen!
Ganz im Gegenteil: Mit steigender Erfahrung kann man seine Sammlung und seine Ausstattung immer noch erweitern und so gewährleisten,
dass möglichst viele Arten unter optimalen Bedingungen gedeihen können.
Georg Stach
|