Einführung Kulturhinweise
| Wurzelballen einer Sarracenia | Fleischfressende Pflanzen wachsen in der Natur vorwiegend in
Mooren und Feuchtgebieten mit sauren pH-Werten1. Für die Kultur bedeutet dies, dass die Karnivoren
immer nass gehalten werden müssen. Das kann am besten mit einem Untersetzer
bewerkstelligt werden. Karnivoren sind bei der Wahl des Wassers vor allem sehr anspruchsvoll:
Hier kommt nur weiches Wasser wie Regenwasser in Frage. Wer keine Möglichkeit hat, dieses z.B. durch
Auffangbehälter oder Teiche zu beschaffen, sollte zu destilliertem Wasser greifen.
Weil es der Pflanze in Kultur möglichst wie in der Natur ergehen soll, darf als Substrat nur Torf verwendet
werden, und zwar ungedüngter. Es muss der Hochmoortorf gewählt werden.
Beigaben wie Quarzsand oder Perlite tragen zur Auflockerung des Substrates bei, sind aber nicht lebensnotwendig.
| Sarracenia leucophylla | Die Karnivoren sollten bis auf wenige Ausnahmen
niemals gedüngt werden! Sie gehen ein! Auch das Füttern mit Fleisch aus der
Küche sollte nur der Beobachtung halber gemacht werden, doch nicht um den Gedanken los zu werden,
dass die Pflanzen ansonsten an Nährstoffmangel eingingen. Im Allgemeinen sollten die Pflanzen
hell stehen. Im Sommer sollten sie allerdings nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein, hier
lieber schattieren als die Pflanze zu verlieren. Die meisten Karnivoren vertragen Temperaturen bis
30 Grad Celsius gut. Falls Sie nicht einheimische Pflanzen besitzen, muss im Winter Frost vermieden
werden. Die Luft darf nicht trocken sein, daher ist von Plätzen über
der Heizung oder auf der sonnigen Fensterbank dringend abzuraten.
Sie finden im Kapitel "Karnivoren-Datenbank" ausführlichere Informationen zur Kultur einzelner Gattungen.
Beachten Sie, dass die oben angeführten Hinweise allgemein gehalten sind.
Sie sollten als grobe Richtlinie für die erfolgreiche Karnivoren-Kultur angesehen werden. Mit der Zeit werden Sie ihre eigene Erfahrung sammeln, herumexperimentieren und feststellen, dass es keine allgemein-gültigen Kulturrezepte für Karnivoren gibt.
Georg Stach
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