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Datenbank
Species: Pinguicula emarginata Zamudio Ruiz & Rzedowski, {1986}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Pinguicula emarginata

Geschichtliches:
Entdeckt wurde diese Art erst 1986 von Sergio Zamudio Ruiz and Jerzy Rzedowski. Der Name "emarginata" wurde aufgrund der schön nach oben gerollten Blattränder gewählt. (Lateinisch "margo" für Rand). Die Pflanze wird zur Sektion Temnoceras (alles tropisch-homophylle Pflanzen mit sehr ähnlichem Blütenaufbau) der gleichnamigen Untergattung dazugezählt. Eng verwandt sind z.B. P. gracilis oder P. moctezumae.

Heimat / Standort:
Zu finden ist Pinguicula emarginata hauptsächlich in der Gegend von Atzalan, des Bundesstaates VeraCruz (Mexiko) in Fels-Nischen (aber auch auf senkrechten Felsen) in ca. 1400 m Höhe. Man kann die Pflanze auch im angrenzenden Bundesstaat Puebla finden - und zwar zwischen Teziutlan und Tlapacoyan in einer Höhe von ca. 1550 m in Fels-Nischen des Nebelwaldes.
Das mexikanische Hochland dieser Gegend ist subtropisch und hat eine hohe Luftfeuchtigkeit (daher auch viele Bromelien und Orchideen in dieser Gegend). Die Pflanzen sind an vom direkten Sonnenlicht geschützten Stellen zu finden und wachsen (oft in Kolonien) auf Standsteinfelsen, die nur mit einer dünnen Humusschicht bedeckt sind. Im Winter herrscht dort eine Temperatur von 20°C.

Die Pflanze:
Pinguicula emarginata, eine mehrjährige Pflanze - bildet Gattungstypisch eine auf dem Boden aufliegende Blattrosette aus. Die Blätter werden bis zu 50 mm lang und 22 mm breit. Sie sind am Rand schön nach oben gerollt, um die Verdauungssäfte zu halten.
Die mehrjährige Pflanze wächst das ganze Jahr über. Sie besitzt nur karnivore Blätter - ist also als tropisch, homophylle Pinguicula einzuordnen. Die Ausformung der Blattrosetten kann sich je nach Erfüllung von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Substratfeuchtigkeit etwas ändern. Berührt ein Blatt das feuchte Substrat bildet die Pflanze gerne Ablegerpflänzchen - eine schnelle und effektive vegetative Vermehrungsmethode.
Die 10 - 16 mm großen Blüten sitzen an einem ca. 10 cm langen Blütenstängel - wobei pro Stängel nur 1 Blüte sitzt. Die kleinen Blüten haben eine interessante Form und sind durch die violette Farbzeichnung auf weißem Grund sehr schön anzusehen. Die Pflanze ist nicht selbststeril (gute Nachricht für die Pflanzenliebhaber), benötigt jedoch eine Fremdbestäubung (z.B. durch Insekten oder den Pflanzenliebhaber).
Die Wurzeln sind Pinguiculatypisch schwach ausgebildet.
Die bekannten Varietäten unterscheiden sich nur in der Blütenfarbe, von weiß (´white flower´) bis fast violett und starker Aderung.

Kultur:
Eine einfache Pinguicula-Art, die für die ganzjährige Zimmerkultur geeignet ist. Gefäße mit 10 cm Substrattiefe reichen für diese Pflanze. Das Substrat wird das ganze Jahr über gleichmäßig bewässert. Jedoch wird bei dieser Pflanze kein permanentes Anstauverfahren verwendet - das nasse Substrat wird 1-2 Tage (oder etwas länger) lang nicht gegossen, damit es nur noch feucht ist. Dann wird wieder gegossen. Den Boden jedoch nie ganz austrocknen lassen! Der Pflanze macht es nichts, wenn aus Versehen etwas Gießwasser auf die Blätter gelangt.
Die Luftfeuchtigkeit sollte bei Ping. emarginata nicht unter 60 % sinken. Ideal sind um 70-75%. Ein ständig leichter Luftzug wird von den Pflanzen gerne "gesehen".
Als Substrat ist ein lockeres Torf-Sand-Gemisch 2:1 bis 1:1 zu empfehlen. Eine Kultur in Sphagnum Moos ist auch möglich. Das Substrat sollte nicht zu stark verdichtet sein.
Als Standort eignet sich ist ein Ost- bzw. Westfenster, wobei man darauf achten sollte dass keine direkte Mittagssonne die Pflanze erreicht. Aufgrund der Herkunft von Pinguicula emarginata ist eine ganzjährige Kultur bei 20-30°C (im Winter 15-25°C; im Sommer 25-35°C) zu empfehlen.. Abhängig von Temperatur und der Feuchtigkeit des Substrates können die Blätter eine etwas unterschiedliche Form aufweisen. Das schöne an der Pinguicula emarginata ist, dass sie das ganze Jahr über mit mindestens einer Blüte blüht.
Die Vermehrung über Blattstecklinge ist sehr einfach.

Letzte Änderung: 2006-02-11 20:21:20


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