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Datenbank
Species: Drosera pygmaea DC., {1824}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Drosera pygmaea

Geschichtliches:
Erstbeschreibung: 1824 von DC.
(Anm.: DC. = Augustin Pyramus de Candolle; 1778-1841; Schweizer Botaniker, der Professor an der Naturwissenschaftlichen Fakultät, Montpellier war.)
Früherer, inzwischen ungültiger Name der Pflanze: Drosera pusilla.

Dieser Sonnentau wird natürlich zur Untergattung der Zwergsonnentaue (Bryastrum) eingeordnet. Wobei die Pflanze aufgrund der Antatomie (nur 4 Blütenblätter) eine eigene Sektion (Bryastrum) in dieser Untergattung bildet.

australisches Verbreitungsgebiet von Drosera pygmaea
australisches Verbreitungsgebiet von Drosera pygmaea
Heimat / Standort:
Drosera pygmaea hat seine Haupt-Heimat an der Südostküste Australiens (vom Süden entlang an Tasmanien vorbei bis Hinauf nach Queensland). Die Pflanze ist auch vereinzelt im Südwesten (bei Albany), in Tasmanien und in Neuseeland (Westküste der beiden Hauptinseln) zu finden. Damit ist Drosera pygmaea der einzige Zwergsonnentau der außerhalb Australiens wächst.
Sie wächst dort auf sandigen Böden, die Sandsteinfelsen bedecken. An einigen Standorten ist der Boden auch torfhaltig (aber immer noch sandig).

Die Pflanze:
Drosera pygmaea gehört zu den kleinsten Zwergen innerhalb der Zwergsonnentaugruppe. D. pygmaea ist eine aufrecht wachsende Pflanze welche eine Rosette von knapp 15 mm Durchmesser bildet. Um das Stämmchen herum werden kleine, seidige Nebenblätter gebildet. Das Fangblatt selbst hat einen Durchmesser von 1,5 - 2 mm und wird durch die Tentakel auf einen Durchmesser von 5 mm vergrößert. Der Stängel ist etwa 6 mm lang und 0,2 - 0,3 mm breit. Die Pflanze ist 2-jährig und wird bei genügend Sonnenlicht leuchtrot. Drosera pygmaea bildet eine etwa 15 cm lange, empfindliche Pfahlwurzel.
Anfang Winter (Ende November) bei unter 9h Licht pro Tag und kühlerer Temperatur bildet die Pflanze Brutschuppen an den Blattursprüngen. Sie sind kreisrund (0,6 mm Durchmesser) und relativ flach (0,15 mm Dick). Diese Brutschuppen bilden aufgestreut auf dem Boden innerhalb kürzester Zeit wieder erwachsene Pflänzchen - eine sehr effektive Vermehrungsmethode neben der Blüte. Die Blüte selbst besitzt 4 weiße Blütenblätter (damit ist D. pygmaea die einzige Art der Gruppe Zwergsonnentau mit 4 Blütenblättern) und erreicht eine Größe von ca. 5 mm Durchmesser. Die Petalen sind 3,3 mm lang und 2,5 mm breit. Die 4 Sepalen haben eine unregelmäßige, spitze Form und sind 2,7 mm lang und 1,3 mm breit. An den 1-4 Blütenstängeln (2,5 cm hoch) wird immer eine einzelne Blüte gebildet. Blütezeit ist September-Januar (also Ende Frühjahr, Anfang Sommer). Keimzeit der Samen: ca. 4-10 Wochen. Drosera pygmaea wächst im Normalfall ganzjährig und legt keine eigentliche Ruhephase ein.
Die westaustralische Form aus der Gegend um Albany unterscheidet sich von der östlichen Form in einigen Punkten, so dass hier über die Einteilung dieser in eine Subspecies diskutiert wird.

Kultur:
Die Kultur ist in einem 1:1 oder 3:2 Gemisch aus Torf und Sand verbreitet. Das Substrat wird ganzjährig feucht gehalten, am Besten jedoch nicht in permanentem Anstauverfahren. (Das Wasser aufbrauchen lassen und erst ein/zwei Tage später nachfüllen). Die Luftfeuchte sollte leicht erhöht sein - 60-70%. Ein Standort am Südfenster ist eigentlich Pflicht, da die Pflanze sehr viel Licht benötigt und die pralle Sonne den Pflanzen nicht schadet. Drosera pygmaea kann das ganze Jahr über in der Wohnung gehalten werden. Im Sommer sollten die Temperaturen 30°C nicht überschreiten. Im Winter empfiehlt sich ein kühleres Zimmer (16-20°C), welches Abends nicht künstlich beleuchtet wird (kürzere Lichtdauer wegen Brutschuppenbildung!). Oft ist jedoch tagsüber eine zusätzliche Beleuchtung erforderlich. Kühlere Wintertemperaturen werden meist vertragen - unter 5°C sollte die Temperatur nicht fallen.

Umtopfen sollte man vermeiden: Die Pflanze bildet eine sehr lange Pfahlwurzel. Bei Beschädigung stirbt die Pflanze unweigerlich ab. Daher die Samen/Brutschuppen gleich in das Endgefäß (20cm tief) aussähen.
Ebenso sollte man Spritzmittel bei Insektenbefall vermeiden - die Pflanzen vertragen diese nicht.

Kultur bei mir:
Ich verwende ein Torf-Sand-Gemisch 2:1. Als Deckschicht habe ich, der Optik wegen - eine dünne Quarzsandschicht darübergestreut. Die Pflanzen befinden sich in einem Terrarium mit Seramis als Drainageschicht. Ich gieße im Frühjahr und im Herbst etwa 1x pro Woche, da dann das Wasser aufgebraucht ist. Dann erst wird wieder bis zur Oberkante des Seramis nachgegossen. Im Sommer etwas häufiger. Die Substrathöhe endet ca. 3-4 cm unter der Oberkante des Terrariums. Standort ist ein Westfenster (leicht südliche Ausrichtung). Keine Zusatzbeleuchtung (im Winter nur ab und zu). Im Sommer wird mittags nicht schattiert. Die Pflanze hat so im Sommer auch Temperaturen von 25-30°C und im Winter von ca. 18-22°C.
Bei der Brutschuppenaussaat wird die Sand-Zierschicht etwas entfernt, damit die Brutschuppen Kontakt mit dem Torf haben. Zudem wird eine dünne Klarsichtfolie über diesen Teil gespannt.

Quellen:
L. Diels, Das Pflanzenreich, IV Droseraceae, 1906 (Seite 17 und S. 65 ff)
A. Lowrie, Carnivorous Plants of Australia, Volume 2 (Seite 150 ff)

Letzte Änderung: 2006-03-29 20:59:20


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