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Datenbank
Species: Sarracenia oreophila Wherry, {1933}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Sarracenia oreophila, grüne Schlauchpflanze:

Geschichtliches:
Entdeckt wurde die Pflanze schon 1875 durch Hugh M. Neisler in Georgia.
Durch die Ähnlichkeit mit Sarracenia flava wurde die Pflanze 1900 von T. J. Kearney als Sarracenia flava var. oreophila eingeordnet und beschreiben.
1933 bemerkte Edgar T. Wherry anhand von gezüchteten Pflanzen die Unterschiede. Er führte die Erstbeschreibung und die Einordnung als eigene Art durch.

Der Name oreophila besteht aus den griechischen Wörtern ´oros´ (= Berg) und ´philos´ (= Freund). Das zusammengesetzte Wort spielt damit auf den Standort an, die Pflanze ´liebt die Berge´.
Im Englischen wird die Pflanze ´Green Pitcher-Plant´ bezeichnet.

Die Pflanze wird der Gattung Sarracenia zugeordnet. Diese Gattung besteht aus 8 Arten und zahlreichen Unterarten und gehört zur Familie der Sarraceniaceae, zu der auch die Gattungen Darlingtonia und Heliamphora gezählt werden.

Verbreitungsgebiet von S. oreophila
Verbreitungsgebiet von S. oreophila
Heimat / Die Pflanze:
Früher war Sarracenia oreophila noch einigermaßen verbreitet (auch wenn nicht ganz so häufig wie andere Sarracenien): Alabama, Georgia, North Carolina, Tennessee. Zu finden ist diese inzwischen sehr seltene Pflanze nur noch im Nordosten von Alabama und in North Carolina. Wobei sie in North Carolina (2 Standorte) kurz vor dem kompletten verschwinden ist, dank der Betreuung von TNC/ABG ist vorerst mal eine Sicherheit geschaffen. Bis 1994 wurde noch ein Standort mit 50 Pflanzen in Georgia gemeldet, auch hier besteht der Standort Dank betreuung von TNC/ABG noch. In Tennerssee ist die Pflanze seit längerem schon ausgestorben. Somit bleiben nur noch Alabama und North Carolina übrig...
Seit 1981 ist Sarracenia oreophila daher im CITES Anhang I gelistet.
Die Pflanze bevorzugt als Standort schattige Plätzchen auf feuchten Wiesen, Sandbänken oder Sümpfen von Flüssen oder Seen. Diese können im Sommer auch komplett austrocken. Dies ist eine Besonderheit dieser Art, die als einzige Art der Gattung Sarracenia an solchen Standorten überleben kann. Das Substrat ist generell sandig und leicht sauer. Generell scheint Sarracenia oreophila kleinere Gruppen mit bis zu 50 Pflanzen zu bilden, selten sind es mehr, wohl auch eine folge der kleinflächigen Standorte.

Die Pflanze:
Diese ausdauernde Pflanze hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Sarracenia flava, bleibt jedoch kleiner. Die Schläuche werden 20 bis 70 cm hoch und besitzen eine gelbgrüne Farbe. Über dem Schlaucheingang befindet sich ein Deckel, der bei viel Sonne fein rot bis rotviolett geadert ist. Die ersten Schläuche sind oft schon bei erscheinen der Blüte komplett ausgebildet. Auch S. oreophila bildet zur Verdauung der Beute eigene Verdauungsenzyme. Schon im Sommer hört die Schlauchproduktion auf, die Pflanze beginnt so langsam mit der Bildung von bodennahen Phyllodien, die bis in das Frühjahr vorhanden sind. Grund der Phyllodienbildung sind die trockenen Sommer am Naturstandort. Die Phyllodien sind etwa 5,20 cm lang und sind umso zahlreicher je dunkler der Standort ist. Das Rhizom erreicht eine Dicke von 1-1,5 cm.
Die Blüten (5,8,5 cm im Durchmesser) sind gelbgrün bis hellgelb in der Färbung und besitzen knapp 5 cm lange Kronblätter (Petalen). Sie sitzen an einem 40-70 cm hohen Blütenstängel. Blütezeit ist Mai bis Anfang Juni. Der Fruchtknoten erreicht bei erfolgreicher Bestäubung einen Durchmesser von 1,5 bis knapp 2cm.
Als schnelles Unterscheidungsmerkmal von S. flava dienen übrigens die Phyllodien: Bei S. flava sind diese mehr oder weniger aufrecht und gerade, während bei S. oreophila die Phyllodien stark gebogen sind und von der Pflanze wegzeigen.

Kultur:
S. orephila gehört zu den ´schwierigeren´ Pflanzen dieser Gattung. Aufgrund des Naturstandortes sind 2 Eigenschaften für die Kultur hervorzuheben Zum einen mag es Sarracenia oreophila trockener im Vergleich zu anderen Sarracenia, selbst im Sommer muß kein permanentes Anstauverfahren beachtet werden. (Häufigeres, regelmäßiges Gießen wird somit erforderlich). Zum Anderen verträgt die Pflanze durch die bergige Heimat und dem kontinentalen Standort auch kalte Winter. Als Substratmischung ist ein Torf-Sand-Gemisch 3:2 zu empfehlen. Ebenso zu empfehlen ist ein großer, hoher Topf.

Quellen:
Donald Schnell, Carnivorous Plants of the United States and Canada
John and Jean Ainsworth, Sarracenia

Letzte Änderung: 2006-02-11 20:33:39


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