Historisches:
Nepenthes vogelii wurde zwar bereits in den 60er Jahren vom japanischen Botaniker S. Kurata entdeckt, galt jedoch lange Zeit lediglich als Natur-Hybride. Erst im Jahr 2002 entdeckten A. Schuiteman und E. F. de Vogel, dass es sich bei der vermeintlichen Hybride um eine eigene Art handelt.
Dies stellten sie anhand einer Pflanze, die im Hortus Botanicus in Leiden kultiviert wurde, fest. Diese war als Sämling in Sarawak gesammelt worden und diente auch die Grundlage für die spätere Erstbeschreibung. Mittlerweile sind wenige Orte im Norden des Staates bekannt, in denen sie epiphytisch wächst.
Obwohl S. Kurata ihr den Namen N. kuratae zugedacht hatte, erhielt sie letztendlich den Namen N. vogelii - benannt nach ihrem Beschreiber (für S. Kurata ein bekanntes Gefühl, da ihm dies bereits bei N. hamata (N. dentata) so erging).
Beschreibung:
Die Bodenkannen von N. vogelii weisen eine große Ähnlichkeit mit N. fusca auf, weshalb sie wohl auch lange Zeit für eine Hybride dieser Art gehalten wurde. Bei genauerer Betrachtung sind die Kannen dieser Art jedoch deutlich feiner und das Peristrom ausgeprägter. Die unteren Kannen weisen eine zylindrische, cremefarbene Grundform auf, welche durch eine schwarze Musterung verfeinert wird.
Die Hochkannen unterscheiden sich von den Bodenkannen durch eine elegante "Weinglas"-Form, sowie einen breiten Kannenmund.
Diese wunderschönen, cremenfarben (fast bronzenen) Kannen werden in aller Regel nicht größer als etwa 15cm und weisen noch eine deutliche schwarze Musterung auf.
Kultur:
Allgemein:
Bei Nepenthes vogelii handelt es sich um eine normal schnell wachsende Hochlandart, die sich erst seid etwa 2 Jahren in Kultur befindet und dementsprechend noch sehr selten ist. Deshalb sind die Erfahrungen noch recht gering, aber allem Anschein nach kann man sie als relativ unkomplizierte Art bezeichnen.
Jedoch ist sie, auf Grund ihrer Seltenheit, nur für erfahrenen Züchter zu empfehlen.
Temperatur:
Da sie in Bereichen von 1000 - 1400m wächst zählt sie zu den gemäßigten Hochlandart und kann deshalb in einem weiten Termperaturbereich kultiviert werden. Persönlich würde ich eine ganzjährige Temperatur von tagsüber 20-29°C und nachts 10-16°C zu empfehlen.
Licht:
N. vogelii mag es sehr hell, vergleichbar mit allen anderen Hochlandarten.
Luftfeuchtigkeit:
Wie für eine Hochlandart üblich, ist eine Luftfeuchtigkeit von 50-70% am Tag und 80% in der Nacht gut geeignet.
Substrat:
Ich halte sie in einem lockeren Gemisch aus Torf, Perlite, Blähton und Pinienrinde, welches oben noch durch eine Schicht Sphagnum bedeckt ist. Dieses sollte anschließend ständig feucht gehalten werden. Die üblichen Nepenthes Substrate scheinen ebenfalls gut geeignet zu sein.
Quellen:
Clarke, Charles (2004) "Pitcher Plants of Sarawak", Natural History Publications, Kota Kinabalu
Letzte Änderung: 2007-01-04 00:44:27