Nepenthes jacquelineae wurde erst am 13 Juli 2000 auf 1700 Metern Höhe in West Sumatra bei Bukit Barisan im Norden von Bukittinggi entdeckt. Die Entdecker waren Charles Clarke (Autor der bekannten Bücher Nepenthes of Borneo & Nepenthes of Sumatra and Peninsular Malaysia), T. Davis und Tamin. Die Pflanze ist nach der Frau von Charles Clarke benannt, Jacqueline Clarke.
Diese über 5 Meter Großwerdende
Hochlandnepenthes wächst epiphytisch oder terraristisch, bildet einen über 5 mm dicken, zylinderförmigen Stamm, der Blätter im Abstand von rund 10 cm trägt. Bevor die Pflanzen zu klettern anfangen, besitzen diese über 7 cm lange und 4 cm breite Blätter, welche am Blattende spitz zulaufen. Vom Stamm weggehend, messen sie nur 1-2 cm breite und erst nach einem Drittel erreichen die Blätter die angegebene Breite. Die kräftigen, festen Kannenstiele sind über 15 cm lang und haben meist die Farbe der Kanne. Die Blätter der kletternden Pflanzen weißen die gleiche Form wie die Blätter der Bodenpflanze auf, sind aber deutlich größer: Sie werden über 20 cm lang, 6 cm breit mit einem über 30 Zentimeter langen Kannenstiel, welcher sich meist in der Mitte kräuselt. Die Bodenkannen werden mindestens 6 cm groß und 4 cm breit, der Kannenstiel verläuft hierbei Seitlich der Kanne. Sie sind trompetenförmig, wobei sie kurz unter dem Peristom wieder etwas dünner werden. Es werden nur selten, meist aber gar keine Flügelleisten ausgebildet, doch sie sind deutlich durch einen dunkleren Strich gekennzeichnet. Die große, ovale, horizontal liegende Kannenöffnung wird von einem über 1 Zentimeter breiten Peristom Umrandet. Es ist am äußeren Rand fast gerade, je näher die Kannenöffnung kommt, biegt sie jedoch das Peristom immer weiter in die Kannenöffnung hinein. Der Rand steht stark über die Kannenform hinaus, und wird von vielen, dicht nebeneinander liegenden, flachen rippen gekennzeichnet, welche im Kanneninneren in kleinen ´Zähnen´ enden. Der kleine, schmale Deckel sieht dem von
Nepenthes inermis sehr ähnlich, und füllt sich daher oft mit etwas Regenwasser. Die Bodenkannen sind lichtgrün mit einem Roten Peristom, die Luftkannen sind jedoch einfarbig. Hierbei hängt die Farbe von der jeweiligen Form ab, die von hellgrün bis dunkelrot variieren kann. Die Luftkannen sind um einiges größer; über 15 cm groß, 10 cm breit mit einem oft 4 cm dicken, flacher liegenden Peristom. ansonsten sehen sich Boden und Luftkannen sehr ähnlich. Die breite Kannenform und das große Peristom ermöglicht
Nepenthes jacquelineae auch große Insekten wie z. B. große Motten. Die Blüten der männlichen Pflanzen haben einen bis zu 15 cm langen Blütenstiel und einen
über 20 cm großen Blütenstand. An jeden weiteren ca. 2 cm langen, kleinen Blütenstiel sitzen zwei 1 cm große Blüten mit einem ovalen, 0,8 cm langen Blütenschaft. Eine Blüte Trägt bis zu 100 Einzelblüten. Die Blüten der weiblichen Pflanzen haben einen über 20 cm langen Blütenstiel und nur eine ca. 12 cm große Blüte mit ca. 60 Einzelblüten. Die Früchte der bestäubten Blüten messen eine Größe von rund 2,5 cm.
Herkunft und Kultur
Vorkommen
Nepenthes jacquelineae kommt im Westen Sumatras vor. Dort wächst sie versteckt inmitten des schattigen und moosigen Waldes auf einer Höhenlage von 1700-2200 Metern.
Temperatur
Die Temperaturen sollten nicht zu hoch ansteigen und Tagsüber 24-26 betragen. In der Nacht sollten die Temperaturen um mindestens 8 Grad abfallen, am besten auf 13-16 Grad.
Licht und Luftfeuchte
Der Standort für diese Pflanze sollte nicht zu hell gewählt werden, am besten mäßiges Licht. Auf direkte Sonneneinstrahlung ist zu verzichten. Die Luftfeuchte sollte am besten immer über 85% liegen um eine Kannenausbildung zu gewährleisten.
Substrat
Ein Gemisch aus einem großen Teil totem
Sphagnum, Perlite, etwas Torf und geriebenen Kork. Das Substrat immer feucht halten, jedoch keine Staunässe.
Besondere Formen
Es sind bis jetzt drei verschiedene Formen bekannt: die ´green Form´ mit ausschließlich hellgrünen Kannen, ´speckled Form´ mit gelben Kannen und rötlicher Fleckung und die ´red Form´ mit ausschließlich sehr dunkelroten Kannen.
Vermehrung
Über die Vermehrung auf dem Vegetativen Weg gibt es leider noch keine Informationen... Die Gewebekultur mit Samen gestaltet sich auch sehr schwierig, da sich die Pflanzen nur schwer von der Nährflüssigkeit an das normale Klima und Substrat umgewöhnen lassen.
Nepenthes jacquelineae ist eine mittelgroße Pflanze, und kann daher nur bedingt im Terrarium gehalten werden. Am besten bietet sich hier die Kultur im Gewächshaus an. Es sind nur wenige Bezugsquellen für diese Pflanze bekannt, sie ist aus diesem Grund auch sehr selten in Privaten Sammlungen zu finden. Leider gestaltet sich die Kultur dieser Pflanze auch etwas schwieriger, daher ist zu empfehlen, dass sich nur Sammler mit dementsprechend großer Erfahrung an diese Pflanze heranwagen.
Letzte Änderung: 2004-02-28 09:43:24