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Species: Aldrovanda vesiculosa Linnaeus, {1753}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Geschichtliches:

Aldrovanda wurde im Jahre 1691 von L.Plukenet als "lenticula palustris indica" beschrieben.
Im Jahr 1753 wurde sie dann von Linaeus (Carl von Linne) als Aldrovanda vesiculosa beschrieben.
Seit 1984 ist Aldrovanda vesiculosa das Wahrzeichen der GFP (Gesellschaft für Fleischfressende Pflanzen).

Systematik:

Die Species Aldrovanda vesiculosa wird innerhalb der Familie Droseraceae in die Gattung Aldrovanda eingeordnet.
Sie ist die einzige Art ihrer Gattung und es sind keine Subspecies bekannt.
Ihre Eingliederung in die Droseraceae und die damit bestehende, nahe Verwandschaft mit Drosera und Dionaea muscipula erklären das Vorhandensein von Klappfallen als Fangmechanismus.

Verbreitung:

Die Pflanze kommt auf allen Kontinenten vor und
ihre genauere Verbreitung erstreckt sich über Vorderindien, Russland, Europa, Sued- und Nordamerika,
den nordoestlichen Teil Afrikas (nach Sueden bis bis an das Okawango Delta), Japan und Australien .
Sie bevorzugt seichte, stehende Gewässer ohne groesseren Bestand anderer,
konkurrierender Wasserpflanzen und ist auf sauberes,
recht naehrstoffarmes Wasser angewiesen, das dennoch nicht zu sauer sein sollte.
Dort schwimmt sie an seichten Stellen in Ufernaehe knapp unter der Wasseroberflaeche.
In den meisten Gebieten ist Aldrovanda vesiculosa wegen Gewaesserverschmutzung und/oder - zerstoerung selten geworden.
In Deutschland ist sie nach den aktuellen Angaben bereits ausgestorben,
es existieren moeglicherweise wieder Standorte mit ausgewilderten Pflanzen aus Osteuropa.
In der Schweiz ist noch ein Fundort verzeichnet. Wegen ihrer Seltenheit ist Aldrovanda vesiculosa inzwischen strengstenst geschuetzt!

Morphologie:

Die Pflanzen bestehen aus einem Strang, der an der Spitze weiter waechst.
Der Strang selbst besteht aus in sehr kurzen Abstaenden angeordneten Blattquirlen.
Ausgewachsene Aldrovanda vesiculosa werden durchschnittlich 23-26 cm lang (wobei nur die lebenden Blattquirle mitgerechnet sind). Die Blattquirle haben einen Durchmesser von ca.1-2 cm.
Die Pflanzen, insbesondere die der der australischen Varianten, bilden des oefteren Seitentriebe, die sich ab einer bestimmten Groesse von der Mutterpflanze trennen und als eigenstaendige Pflanze weiter wachsen.
Die Blattquirle verzweigen sich in 5-10 Borsten von ca.6-8mm Laenge, an deren Ende die Klappfallen sitzen.
Die Fallen selbst sind ca.5 mm gross und sind wie bei Dionaea muscipula, nur noch zahlreicher mit Reizborsten uebersaet, die die Schliessbewegung ausloesen, die noch schneller als bei der Venusfliegenfalle ist.
Die Behauptung, dass der Fangvorgang nur bei Temperaturen >ca.18°C möglich sei, ist inzwischen überholt,
denn Fallen australischer Klone sind sogar noch bei ca.10-14°C reaktionsfähig.
Als Beute dienen in erster Linie Kleinkrebse wie Wasserflöhe, aber auch Mückenlarven etc.

Man muss die Art eigentlich in 2 unterschiedliche Typen ordnen:

1. Der temperierte Typus aus der nördlichen Hemisphäre, das heißt die Pflanzen aus Europa,
Asien und Japan (über die Amerikanischen Pflanzen sind derzeit keine genaueren Informationen vorhanden),
die bis auf eine Ausnahme (dem Klon aus "Balata-to" in Ungarn) vollkommen grün gefärbt sind, wobei Anthocyane kaum (oder gar nicht?) vorhanden sind.
Ebenfalls bilden Pflanzen aus den genannten Gebieten ohne Ausnahme im Herbst Turionen (Winterknospen) zur Überwinterung aus, die auf den Grund des Gewässers sinken, während der Rest der Pflanze abstirbt. Die Pflanzen sind auf diese Winterruhe angewiesen!
Die Wachstumsperiode lässt sich in etwa auf den späten Frühling bis zum frühen Herbst festlegen,
da Aldrovanda nur bei verhältnismäßig hohen Wassertemperaturen wächst, wobei die temperierten Klone diesbezüglich weniger anspruchsvoll sind.
Ein weiteres, nicht zu vernachlässigendes Merkmal ist die Sensibilität gegenüber dem Element Bor im Wasser, das sehr wichtig für ein gesundes Wachstum der Pflanzen ist.
Die temperierten Klone blühen meist im Sommer und nur bei ausreichend hohen Temperaturen.

2. Der subtropische bis tropische Typus, der in den Pflanzen aus Afrika,
Vorderindien und Australien vertreten ist. Die meisten Informationen stammen von australischen Klonen,
da diese als einzige der südlichen Varianten genauer untersucht wurden.
Die entscheidenden Unterschiede zu den temperierten Pflanzen liegen in:

- Der Farbe: Die Farb-Bandbreite bei den subtropischen und tropischen Pflanzen geht von grün über rötlich bis tief rot!
Hierbei spielt auch das Licht eine Rolle, Pflanzen an sonnigeren Standorten sind weit mehr ausgefärbt.

- Es werden keine Turionen im herkömmlichen Sinne ausgebildet, die Pflanzen können sich allerdings bei zum Wachstum zu niedrigen Temperaturen im Zusammenhang mit weniger Licht im Winter (bei den tropischen Varianten ca.<16-18°C
und bei den subtropischen ca.<8-14°C) in grün gefärbte turionenartige Knospen zurückziehen,
die jedoch nicht frosthart sind und noch immer über sehr kleine, funktionsfähige Klappfallen verfügen.
Außerdem können Pflanzen dieser Klone bei plötzlichem Temperaturanstieg auf zum Wachstum gut geeignete Temperaturen wie z.B. 22°C innerhalb von 3 Tagen wieder mit nahezu der gleichen Wachstumsgeschwindigkeit wie inmitten der Wachstumsperiode weiter wachsen!

- Die Pflanzen sind weniger sensibel gegenüber dem Bor-Gehalt im Wasser als die temperierten Klone.

- Die tropischen und subtropischen Typen von Aldrovanda vesiculosa
können das ganze Jahr, vollkommen ohne Winterruhe durchkultiviert werden
und auch blühen.

Hier eine Liste der sich aktuell in Kultur befindlichen Aldrovanda Klone:

Aldrovanda vesiculosa {near Mertens Creek above Big Mertens Falls near Mitchel Falls, Kimberley, Nordwest Australien / tropisch, rot}
Aldrovanda vesiculosa {Darwin, Nord Australien / tropisch, rot}
Aldrovanda vesiculosa {Leach Lagoon near Katherine, Northern Territorium; Nord Australien; tropisch, rot}
Aldrovanda vesiculosa {Esperance, Südwest Australien / subtropisch, rot}
Aldrovanda vesiculosa {Sydney, Südost Australien / subtropisch, rot}
Aldrovanda vesiculosa {Okawango swamp; Botswana; Mittel-Südafrika / subtropisch, dunkelrot}
Aldrovanda vesiculosa { Blatata-to, Ungarn / temperiert, rot}
Aldrovanda vesiculosa { Japan / temperiert, grün}
Aldrovanda vesiculosa { Lake Dlugie, Polen / temperiert, grün}
Aldrovanda vesiculosa { Ein Klon aus Russland, 2 Klone und ein weiterer aus osteuropäischen Ländern/ temperiert, grün}

Die Blüten von Aldrovanda vesiculosa sind ca.1cm groß und sitzen auf einem ca.5-15mm hohen Blütenstiel,
der neben der Pflanzenspitze austreibt und aus dem Wasser ragt, was eine Bestä ubung durch Insekten ermöglicht.
Die Blüten gehen nur bei einem ausreichend langen Stiel (10-15mm),
der bei den subtropischen und tropischen Varianten rot gefärbt ist, auch auf.
Jede Blüte besteht aus 5 Blütenblättern, die bei den Pflanzen aller Regionen weiß gefärbt sind.
Die gereiften Samen, die in Kultur jedoch eine Seltenheit sind,
erreichen verhältnismäßig große Maße und keimen noch auf der Wasserfläche.

Kultur:

Die Kultur von Aldrovanda vesiculosa ist weitaus einfacher, als bisher angenommen.
Es müssen allerdings einige essentielle Faktoren beachtet werden.
Diese wurden bisher des Öfteren in der Masse der verschiedenen kleinen, zwar meist vorteilhaften,
aber dennoch die Kultur verkomplizierenden Elemente vernachlässigt.
Natürlich muss man bei der Kultur zwischen den Pflanzen der variierenden Klimabereiche differenzieren,
wenn sich auch einige Teile recht einheitlich gestalten lassen.

- Gefäße:

Es sind viele verschiedene Gefäße geeignet,
vom kleinen Einweckglas bis zum großflächigen Aquarium. Ein transparentes Gefäß ist stets besser geeignet.
Für die subtropischen und tropischen Aldrovanda wählt man am besten ein durchsichtiges Plastikbecken
oder Glasaquarium von ab einem Liter Fassungsvermögen.
Ein Liter ist wirklich das absolute Minimum,
denn um einen ausgeglichenes biologisches System zu etablieren gilt:
Je größer die Wasser- und Pflanzenmenge, desto schneller hat sich ein ökologisches Gleichgewicht eingestellt und desto eher werden kleine Kulturfehler verziehen!
Sollten beispielsweise zu viele Nährstoffe im Substrat sein,
verteilen die sich auf das Wasser und eine große Pflanzenmenge kann sie letztendlich auch weit besser verarbeiten.
Ich empfehle also für eine erfolgreiche und fruchtbare Kultur Behälter von 5-30 Liter,
wobei die Wassertiefe der unwichtigere Faktor ist.
Vielmehr sollte eine große Fläche mit nicht zu hohem Wasserpegel (10-30cm) vorhanden sein,
denn nur so bekommen die Pflanzen genug Licht und außerdem wärmt sich so auch das Wasser weit schneller auf, was das Wachstum von Aldrovanda enorm beschleunigt und auch Blütenbildung fördert.
Bei den temperierten Pflanzen sind Becken aus Plastik eher zu empfehlen,
weil diese flexibel sind und bei Freilandhaltung nicht so schnell vom Eis gesprengt werden.
Auch Teichanlagen mit geeignetem PH-Wert, geringem Nährstoffgehalt
und am besten auch ohne Fischbesatz können Aldrovanda erfolgreich als Biotop dienen.
Wer ein Moorbeet sein Eigen nennt, der kann gerne versuchen seine Pflanzen in einer Schlenke (kleiner See/ Pfütze innerhalb eines Moors) zu kultivieren.
Mit etwas Glück stimmen die Verhä ltnisse und ein Kulturerfolg ist möglich.

- Substrat:

Für alle Typen lässt sich dasselbe Substrat verwenden,
auch wenn bei den Aldrovanda aus dem Norden zu dem Grundsubstrat noch ein winziges (!) Stückchen Lehm oder Ton, oder auch eine Tontopfscherbe positiv auswirken kann.

Folgende Ansprüche stellt Aldrovanda an ihr Substrat:
Das Wasser (Regenwasser!) sollte nur die nötigste Menge an Nährstoffen zur Verfügung stellen,
diese nur langsam durch das Verrotten des Substrates erhalten und einen PH-Wert von ca.6-8 haben.

Mögliche Substratbestandteile:

1. Torf (Hochmoortorf, Weißtorf / bestehend größenteils aus reinem, schwach zersetztem,
totem Torfmoos ( Sphagnum sp. )):
Torfmischungen sind eigentlich nicht zu empfehlen, sie funktionieren jedoch bisweilen trotzdem,
abhängig von der Art des Torfs und der verwendeten Menge.
Wenn Torf zur Verwendung kommt,
dann nur eine sehr dünne Schicht am Boden festdrücken (5-10mm sind in Ordnung).
Torf ist eigentlich für Aldrovanda mit einem PH- Wert von ca.3-4 zu sauer.
Auch bilde ich mir ein, dass die Pflanzen aus den südlichen Gebieten hier empfindlicher sind als z.B. europäische.
Der Torf kann dadurch brauchbarer gemacht werden, dass er erst einmal eine längere Zeit als Grundsubstrat für U.gibba, U.vulgaris oder U.australis und eine Binsenbepflanzung verwendet wird.
Nach einigen Wochen sollte der PH-Wert und der Nährstoffgehalt deutlich geeigneter zu sein.
Ich muss jedoch dringendst darauf hinweisen, dass die Verwendung von Torf viele der letzten bestehenden Moore zerstört und es insbesondere da, wo einfache Alternativen bestehen, schade wäre, ihn dennoch zu verwenden!

2. Torf (Schwarztorf):
Diese Torfsorte, meist aus Niedermooren stammend, scheint besser geeignet zu sein
und enthält auch Bestandteile von verrottenden Binsen und Seggen, was den CO2 Gehalt im Wasser erhöht.
Auch hat er einen höheren PH-Wert als Weißtorf.
Ansonsten gelten dieselben Bedingungen wie bei Hochmoortorf.

3. Lehm und Ton:
Diese Bestandteile sollten eigentlich wegen ihres recht hohen Nä hrstoffgehalts nicht beigemischt werden.
Allerdings enthalten sie Bor, welches, wie bereits angesprochen, sehr wichtig für die nördlich beheimateten Formen von Aldrovanda ist.
Deswegen können sehr kleine Mengen für Mischungen der winterharten Klone verwendet werden.

4. "Binsen":
Hier wird bei den Mischungen oft der entscheidende Fehler begangen.
Wo in Kulturanleitungen einfach "Binsen" steht muss klar differenziert werden!
Es eignen sich als Grundsubstrat für Aldrovanda nur tote und getrocknete (!) Blätter
und Halme von verschiedenen Seggen ( Carex sp. sind hervorragend geeignet,
eine geringe Menge reicht für recht viel Wasser aus), Binsen (wenige Arten sind wirklich gut geeignet und gerade die hä ufigsten, nämlich Juncus sp. scheinen unbrauchbar und eher schädlich zu sein!)
und gewöhnlichem Schilf (es werden recht große Mengen benötigt, um ein ordentliches Wasservolumen ausreichend zu versorgen).
Es ist unbedingt notwendig, die trockenen Blätter dieser Pflanzen vor der Verwendung ca. 3 Tage in einigermaßen warmem Wasser einzuweichen,
welches dann weggeschüttet wird.
Bei diesem Vorgang werden viele überflüssige Zuckersorten, Huminsäuren und Nährstoffe herausgelöst,
die sonst Algen und Fäulnis durch Bakterien hervorrufen können.
Alles in allem sind Substrate aus diesem langsam verrottenden Pflanzenmaterial
wohl die beste Lösung für die Haltung der verschiedenen Aldrovanda Klone.
Sie geben wenige Nährstoffe ab, sorgen für ein ordentliches biologisches Gleichgewicht,
da sie den PH-Wert nicht negativ beeinflussen und sie bieten verschiedenen Bakterien und Kleinkrebsen ein brauchbares Nährmedium.
Durch diese Bakterien, die das Pflanzenmaterial verarbeiten, wird viel CO2 im Wasser gelöst,
was ein schnelles Wachstum der Aldrovanda Pflanzen ermöglicht.
Enorm vorteilhaft ist auch die Tatsache, dass bei hohen Temperaturen größere Mengen von Nährstoffen und CO2 frei werden, parallel zum beschleunigten Wachstum der Pflanzen.

Substratmischungen im Vergleich:

- Lehm/ Ton: Torf: Binsen (1:1:1) /// Diese Mischung, die noch von früher her immer wieder empfohlen wird ist eigentlich eher ungeeignet und funktioniert für Gewöhnlich auch nur bei den winterharten Klonen,
vorausgesetzt, man macht bei der Binsenauswahl keinen Fehler!
- Reiner Torf: /// Es besteht eine Chance, dass Pflanzen beider Typen befriedigend darin wachsen,
insbesondere wenn Schwarztorf verwendet wird.
Es ist heutzutage ein oft verwendetes Substrat.

- Reines, trockenes Schilf (eventuell mit sehr geringer Torfzugabe): ///
Funktioniert gut, jedoch meistens nach anfänglichen Schwächen bezöglich Algenbefalls.
Im Gesamtschnitt aber deutlich besser als Torf und ökologisch unproblematisch.

- Reine, trockene Seggen: /// Möglicherweise das beste aktuell bekannte Substrat.
Es ist vor Gebrauch eine ähnliche Behandlung wie bei Schilf zu empfehlen.
Es wird allerdings weniger Masse pro Liter Wasser benötigt, da Seggen gehaltvoller sind.

Weitere Optionen zur Verbesserung der Kulturbedingungen:

1. Wenn Schilf als Substrat verwendet wird, sollte man es mit größeren Steinen beschweren,
es einen recht starken Auftrieb hat.
Diese Steine sollten sauber sein und dürfen nicht löslich sein bzw. stark mineral- oder kalkhaltig.
2. Bei der Verwendung von Torf kann man den Boden noch zusätzlich mit einer Schicht aus grobem Quarzsand bedecken, damit der Bodenbelag beim Nachfüllen des Wassers nicht aufgewirbelt wird.
3. Eine zusätzliche Bepflanzung der Becken mit Binsen,
Schilf oder Seggen ist ratsam, da diese Pflanzen nicht nur die Optik des Beckens verschönern,
sondern auch überschüssige Nä hrstoffe aus dem Wasser filtern.
4. Die Zugabe von Wasserschnecken bestimmter,
Algen- fressender Arten kann bei der Bekä mpfung von Fadenalgen hilfreich sein.
5. Vor dem letztendlichen Besatz mit den Aldrovanda Pflanzen kann man das Becken noch einige Tage/ Wochen stehen lassen, bis sich ein biologisches Gleichgewicht eingestellt hat.
6. Das Wasser im Becken kann vor Besatz noch mit ca.100ml-1000ml Wasser aus einen anderen,
bereits älteren Biotop, wie einem Gartenteich oder einem Tümpel geimpft werden,
wodurch sich die natürliche Fauna an Bakterien und Kleinkrebsen im Becken wesentlich schneller etabliert.

- Wasser:

Wie bereits erwähnt verwendet man für die Kultur von Aldrovanda vesiculosa am besten weiches Regenwasser.
Destilliertes Wasser kann auch zum Einsatz kommen, es sollte dann aber eine Prise Ton oder Lehm hinzugefügt werden, um wenigstens die nötigsten Nährstoffe im Wasser zu haben.

- Temperaturen:

Während der Wachstumsperiode sollten bei Pflanzen aller Klone Temperaturen von minimal 18!C bis 26!C herrschen.
Diese Temperaturen können durch das Flachhalten des Wasserpegels,
viel Sonne, sowie die zusätzliche Beheizung der Becken durch Heizmatten, Heizkabel oder Lampen erreicht werden. Sobald die Temperaturen unter 18 fallen, verlangsamt sich das Wachstum erst extrem,
stoppt dann völlig und führt letzten Endes zur Ausbildung von Turionen
oder der Überwinterungsformen der subtropischen Varianten.
Der Wachstumstopp bei niedrigen Temperaturen hängt auch stark mit dem Abfall des CO2 Gehalts im Wasser ab, da die Bakterien bei niedrigen Temperaturen das Pflanzenmaterial weitaus langsamer zersetzen.

- Licht:

Die Ansprüche an das Licht sind eigentlich eher moderat.
Eine Ausfärbung tritt meist schon bei 2 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich ein.
Mit einer schwachen Leuchtstofflampe kann noch nachgeholfen werden.
Aufgrund der Algenbildung empfiehlt sich ein eher sonniger, aber nicht vollsonniger Platz.
Subtropische und tropische Aldrovanda können auch problemlos unter Kunstlicht gehalten werden.
Im Haus eignen sich vor allem Süd- und Ostfenster, da sie im Vergleich zu Nordfenstern für ausreichend Sonne sorgen und sich die Gefäße nicht wie am Westfenster abends stark aufheizen.

- Krankheiten:

Von Krankheiten im herkömmlichen Sinne kann man bei Aldrovanda eigentlich nicht sprechen.
Es sind keine Fülle von tierischen Parasiten bekannt,
allerdings sterben in Kultur sehr hä ufig wegen schlechter Wasserqualität, welche zu Veralgung durch Fadenalgen oder zu bakterieller Fä ulnis führt.
Algenbefall bedeutet keineswegs das augenblickliche Absterben der Pflanze,
denn diese können Algen bis zu einem gewissen Grad vertragen.
Außerdem kann man durch Wasseraustausch und abputzen der Pflanzen eine überhandname der Fadenalgen unterbinden.
Bei bakteriellem Befall reicht meist ein einmaliger Wasseraustausch, um die nötigen Verhältnisse wiederherzustellen.

- Quellen:

1. "Fleischfressende Pflanzen" von Thomas Carow und Ruedi Fürst

2. "The Biology and Cultivation of Red Australian Aldrovanda vesiculosa"
, Dr. Lubomìr Adamec, Academy of Sciences of the Czech Republic,, Institute of Botany



Letzte Änderung: 2006-07-06 15:31:47



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