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Datenbank
Species: Drosera prolifera C. T. White, {1940}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Drosera prolifera ist eine der drei Queenslandarten(Tropischer Teil) aus Australien. Die Queenslandarten setzen sich aus Drosera prolifera, Drosera adelae und Drosera schizandra zusammen. Bevor man sich diese Art zulegt, sollte man einiges beachten:

Die meisten Karnivorenzüchter sind der Meinung, dass Drosera prolifera nicht schwer zu pflegen sei. Diese Aussage kann ich(Daniel Klein) nicht bestätigen. Ich persönlich kultiviere ein Exemplar in einem Minigewächshaus aus dem Baumarkt (OBI, u.s.w.). Es ist absolut notwendig, dass Drosera prolifera unter hoher Luftfeuchtigkeit und geringer Lichteinwirkung gehalten wird, da sonst die Klebetröpfchen ausbleiben. Das wäre bei den wunderschönen herzförmigen Blättern wirklich schade. Macht man in der Kultur alles richtig, ist der Weg zur Blüte nicht mehr weit. Ich führe meiner Drosera prolifera keine Insekten zu, da sonst die Beute auf den Blättern, bedingt durch die benötigte hohe Luftfeuchtigkeit, zur Schimmelbildung neigen. Wenn man dieser Pflanze die nachfolgenden Kulturbedingungen bieten kann, sollte man nicht auf diese imposante Pflanze verzichten.

Beschreibung der Pflanze:

In einer Rosette befinden sich an ca. 4-5 cm langen Blattstengeln nieren- bzw. herzförmige mit Tau besetzte Blätter, die einen Durchmesser von ca. 1,5 cm aufweisen. Je winiger Licht die Pflanzen bekommen, desto größer werden auch die Blätter.

Kultur von Drosera prolifera:

Verbreitungsgebiet:

Nordost-Australien (Queensland)

Licht:

Wie für die Queenslandarten üblich, gibt sich Drosera prolifera auch mit weniger Licht zufrieden, da sie in den dunklen, tropischen Urwäldern Nordaustraliens(Queensland) vorkommt. Unter Kunstlicht(Leuchtstoffröhren, Natriumdampflampen, HCI-Strahler, CDM-Strahler --> siehe auch unter www.carnivoren.org --> "Das Taublatt" --> Taublattartikel --> Beleuchtung) wachsen sie an einer etwas schattierteren Stelle des Terraiums sehr gut. Wenn man die Pflanze zu starker Beleuchtung aussetzt, besteht die Gefahr, dass die Luftfeuchtigkeit stark abnimmt und sich die Tautropfen der Pflanze zurückbilden. Das gilt natürlich auch für Pflanzen, die auf der sonnigen Fensterbank kultiviert werden. Unter der Beachtung des Kriteriums Luftfeuchtigkeit gibt sich Drosera prolifera mit einem schattierten Platz auf der sonnigen Fensterbank zufrieden.

Temperatur:

Drosera prolifera kann ganzjährig warm bei Temperaturen zwischen 20-25°C kultiviert werden.

Luftfeuchtigkeit:

An die Luftfeuchtigkeit stellt Drosera prolifera hohe Ansprüche. Aus diesem Grund darf die Luftfeuchtigkeit bei dieser Pflanze auch nie unter 70% abfallen, da sonst die Tautropfen, wie bereits beschrieben, zurückgebildet werden. Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit bei Drosera prolifera zwischen 75 und 90 % betragen. Selbst 100% Luftfeuchtigkeit machen der Pflanze nichts aus. Um die Luftfeuchtigkeit bestimmen bzw. messen zu können, verwendet man ein Hygrometer. Diese Hygrometer sind in Zoo- bzw. Tierhandlungen erhältlich und kosten ca. 10,- €.

Substrat:

Für Drosera prolifera ist reiner Torf(Ausschließlich ungedüngten Weiß- bzw. Hochmoortorf verwenden!), dem auch etwas Quarzsand untergemischt werden sollte, sicherlich gut geeignet.

Gießen:

Die Pflanze kann ganzjährig im Anstau bewässert werden. Das heißt, dass sich in dem Untersetzer des Topfes mit Drosera prolifera stets geeignetes Wasser(Regen- bzw. Destilliertes Wasser) befinden sollte, sodass die Pflanze durch die Kapillarwirkung des Substrats(Saugwirkung) automatisch immer ausreichend gewässert ist. Es empfiehlt sich, das Wasser im Untersetzer erst dann wieder aufzufüllen, wenn das vorherige Gießwasser vollkommen verbraucht ist. So mindert man die Gefahr der Wurzelfäulnis um ein Vielfaches.

Vermehrung:

Drosera Prolifera lässt sich wie die meisten Drosera-Arten durch Blattstecklinge vermehren. Die Pflanze hat jedoch auch die sonderbare Eigenschaft, sich durch oberirdische Ausläufer, auch "Kindel" genannt, zu vermehren. Die Pflanze bildet einen über den Boden kriechenden Blütenstengel aus, deren Blüte sich selten öffnet und Samen zum Vorschein bringt. Viel öfter ist es jedoch der Fall, dass sich an der Spitze des Blütenstengels, vorausgesetzt diese brerührt den Boden, eine neue Pflanze bildet. Angeblich sollen die durch "Kindel" entstandenen Pflanzen robuster sein, als die durch Blattstecklinge vermehrten Arten.

Düngen:

Drosera prolifera ist, genau wie Drosera adelae und Drosera schizandra, ein schlechter Insektenfänger. Es ist des weiteren auch nicht empfehlenswert, die Pflanze mit Insekten zu füttern, da diese mitsamt des Blattes, bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit, rasch zu schimmeln beginnen. Angeblich soll die Pflanze jedoch in der Lage sein, sich Blütenstaub(Pollen), der auf den mit Tau besetzten Blättern landet, zu Nutze zu machen. Da ich(Manuel Kiß) meine Pflanzen nicht unnötig durch die Zugabe von Insekten auf die Blätter gefährden wollte, habe ich bei Drosera prolifera erstmalig die bei Karnivoren-Züchtern mittlerweile weit verbreitete Milchdüngung praktiziert. Zu diesem Zweck habe ich einen Milchtropfen, dessen Größe ca. 1/3 der Größe des Blattes ausmachte, in die Mitte eines Blattes von Drosera prolifera gesetzt und die Reaktion abgewartet. Nach einem Tag hat sich das betreffende Blatt über dem Milchtropfen zusammengerollt und nach weiteren zwei Tagen lockerte das Blatt die Umklammerung des Tropfens wieder und es waren nur noch leichte Milchreste zu erkennen. Dies deutet also darauf hin, dass Drosera prolifera, im Gegensatz zur Düngung mit Insekten, eine leichte Milchdüngung unbeschadet übersteht und der Pflanze zu einem Wachstumsschub verhilft. Das heißt also, dass eine leichte Milchdüngung sehr gut geeignet ist, um der Pflanze zu stärkerem Wachstum zu verhelfen, jedoch von der Düngung mit Insekten dringlichst abzuraten ist.

Aus den vorher genannten Kulturmethoden geht also hervor, dass Drosera prolifera nur dann für die Fensterbankkultur geeignet ist, wenn man die Möglichkeit hat, der Pflanze eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit bieten zu können. Die gewünschte Luftfeuchtigkeit kann man beispielsweise durch ein kleines Anzuchtgewächshaus(Baumarkt) oder durch Überstülpen eines großen Gemüseglases(Gewürzgurken) über den Topf erreichen, wobei ein kleiner Luftspalt gegeben werden sollte.

Letzte Änderung: 2003-08-24 11:32:33


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