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Species: Drosera filiformis Raf., {1808}

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Systematik

Beschreibung

Drosera filiformis ssp. filiformis, fadenförmiger Sonnentau

Allgemeines:
Erstbeschreibung 1808 durch Samuel Rafinesque (anhand einer Pflanze aus Delaware).
Die lateinische Bezeichnung filiformis (= fadenförmig) bezieht sich auf die Form der Fangblätter.
Sowohl im deutschen Namen als auch in Englischen wurde dies übernommen. Englischer Name: Thread Leafed Sundew.
Frühere (inzwischen ungültige) Namen: Drosera leionema und Drosera tenuifolia.
Die im Handel erhältliche Drosera filiformis "Californica" bzw. "California Sunset" stellt eine Kreuzung beider Subspecies (Drosera filiformis ssp filiformis und Dr. filiformis ssp tracyi) dar.
Die Pflanze gehört zur Sektion "Drosera" der gleichnamigen Untergattung.

Verbreitungsgebiet
Verbreitungsgebiet
Heimat:
Die Pflanze ist an Ostküste der USA zu finden. Und zwar in den Bundesstaaten North Carolina, Connecticut (hier schon kurz vor dem Verschwinden), Delaware (vermutl. verschwunden), Massachusetts, NewYork und New Jersey. Überraschenderweise ist auch ein Standort in Florida (mitten im Gebiet von D. filiformis ssp tracyii) bekannt. Je nach Standort ist das Klima doch recht unterschiedlich, ganzjährig warm und frostfrei in Florida bis zu kalt und mit Frösten bis über, 10°C und dickem Schnee in Massachusetts.
Stellenweise ist der Naturstandort sehr sandig und zeitweise auch (für fleischfressende Pflanzen) recht "trocken". (Wobei er immer noch innen feucht bleibt). Drosera filiformis wächst am Naturstandort nirgends in Sphagnum.

Die Pflanze:
Dieser untypische, 25-30cm hohe Sonnentau bildet lange, fadenförmige Blätter aus. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze. Die Subspecies ssp filiformis ist im Gegensatz zur südlicher wachsenden Subspecies tracyi voll winterhart. Dafür ist die Pflanze auch etwas kleiner. Die Stängel der Blätter sind so kurz, dass die Fangblätter mit ihren Tentakeln meist schon fast an der Bodenoberfläche beginnen. Oft sind nur etwa 5-10 aktive Fangblätter pro Pflanze vorhanden. Das Fangblatt selbst ist dank großer und zahlreicher Klebetropfen sehr erfolgreich im Beutefang. Dieses besitzt - gattungsuntypisch - keine Fähigkeit zur aktiven Bewegung um die Beute zu umschlingen. Die Tentakel können sich jedoch zur Beute hin bewegen. Als Unterscheidungsmerkmal von der Subspecies tracyi können die Köpfchen der Tentakel herhalten. Diese sind bei der Subspecies filiformis rot, während Sie bei der Subspecies tracyi grün bleiben. Im Sommer bleiben jedoch die Fangblätter selbst bei intensiver Sonneneinstrahlung grün. Die Pflanze bildet als Überwinterungsform Hibernakel aus. Das Hibernakel ist von dichten Haaren umhüllt und recht robust gebaut. Drosera filiformis blüht gerne (am Naturstandort ab April) und bildet 1,0-1,3cm große, rosa (duftlose) Blüten. Die Blüten sind hintereinander "perlenartig" aufgereiht und blühen nacheinander. Die Pflanze kann sich selbst bestäuben (kleistogam) und bildet längliche, etwa 1 mm große, zitronenförmige Samen. Die Samen benötigen im Normalfall eine Frostperiode um auszukeimen.
Varietäten: Eine wahrscheinlich durch Verschleppung von Samen durch Vögeln entstandene Drosera filiformis ssp filiformis "Gigant" ist aus Nord-Florida bekannt. Sie wird größer als ihre nördliche Form, bleibt aber kleiner als die Subspecies ssp tracyi. Sie wird aufgrund ihres Fundortes auch als D. filiformis ssp. filiformis "Florida" bzw. "Florida Red" bezeichnet. Eine besondere Kulturvarietät ist die D. filiformis ssp. filiformis "Florida All Red", die sich dadurch auszeichnet, dass sich nicht unbedingt ein Hibernakel ausbildet und im Winter warm durchkultiviert werden kann. Eine Kulturhybride zwischen D. filiformis ssp filiformis und D. filiformis ssp tracyi ist unter der Bezeichnung D. filiformis "California Sunsetz" erhältlich.

Kulturtipps:
Die Pflanze würde ich schon nicht mehr als Leicht bezeichnen, da die Winterruhe das notwendige "Fingerspitzengefühl" verlangt.
Leichtes Anstauverfahren im Sommer. Im Sommer mag es die Pflanze warm (20-25°C perfekt und 15-35°C OK). Drosera filiformis ssp. filiformis ist voll winterhart und benötigt eine 3-4 monatige Winterruhe, bei deren die Temperatur nicht über +10°C steigen sollte. Zudem muss die Pflanze im Winter relativ trocken gehalten werden (Schimmelgefahr/Fäulnisgefahr des Hibernakels, hier gehen die meisten Kulturpflanzen ein). Ganzjährig wird ein heller, vollsonniger Standort mit normaler bis leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit (60%) bevorzugt. Als Substrat eignet sich ein Torf-Sand-Gemisch zu etwa 2:1 bis 1:1.
Die Vermehrung über Blattstecklinge funktioniert sehr gut. Man kann sogar bei der Pflanze im Topf oder Moor ein Blatt auf die Erde legen und es etwas abdecken um an ein neues Pflänzchen zu kommen. Bei Samen sollte man die Forstbehandlung nicht vergessen um ein erfolgreiches Keimen zu gewährleisten.

Quellen:
- L. Diels, Das Pflanzenreich, IV Droseraceae, 1906 (Seite 92)
- Donald E. Schnell, Carnivorous Plants of the USA and Canada, 2002 (2. Ausgabe), S. 271 ff

Letzte Änderung: 2006-03-29 20:41:56



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