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Datenbank
Species: Nepenthes talangensis Nerz & Wistuba, {1994}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Nepenthes talangensis wurde am 6 September 1986 auf dem Gunung Talang in Sumatra von J. Nerz und Wistuba entdeckt und daraufhin 1994 beschrieben. Sie wurde nach dem Namen ihres einzigen bekannten Naturstandorts benannt, Gunung TALANG.

Die Pflanze klettert über drei Meter in die Höhe, und bildet am 5-7mm dicken, zylinderförmigen Stamm Blätter im Abstand von rund 10 cm. Die dünnen, hellgrünen Blätter sind höchstens 18 cm lang, 4 cm breit und von der Blattader aus nach beiden Seiten etwas nach oben gewölbt. An den spitz zulaufenden Enden der Blätter werden über 30 cm lange, stabile, dunkelgrün bis braune Kannenstiele gebildet. Die Bodenkannen sind trompetenförmig, oft unter dem Peristom etwas oval, werden über 10 cm groß und 6-7 cm breit mit ausgeprägten Flügelleisten. Sie sind dunkelrot gefleckt mit einer lichtgrünen bis hellbraunen Grundfarbe und einer ovalen, flachen Kannenöffnung, welche von einem über 1,5 cm breiten, sich stark ins Kanneninnere richtenden, roten Peristom umrandet ist. Der Deckel ist so groß wie die Kannenöffnung mit vielen, kleineren, dunklen Flecken. Die schmäleren, heller gefärbten Luftkannen sind in den untern zwei Dritteln eher dünn, darüber oval mit einer Größe von über 12 cm und 5-6 cm breite. Sonst weichen sie im Aussehen fast nicht von den Bodenkannen ab. Die männlichen und weiblichen Blüten besitzen einen 5-7 cm langen Kannenstiel, und eine 8 cm große Blüte. Die stiele der einen Zentimeter großen Blüten sind nur rund einen halben Zentimeter lang. Nepenthes talangensis ist eine sehr langsam wachsende Pflanze und fängt früh zum klettern an.

Herkunft und Kultur

  Vorkommen

auf den in West Sumatra liegenden Gunung Talang in Höhenlagen von 1800 bis 2500 Metern. Dort wächst sie ausschließlich terrestrisch zusammen mit N. bongso im schattigen, moosigen Wald unter 2200 Metern. Sie wächst aber auch in offenerer Vegetation, auf Höhen von 2200 bis 2500, wo die Nächte kälter sind und die Luftfeuchte aufgrund der Nebelschwaden manchmal auf über 100% ansteigt.

  Temperatur

Nepenthes talangensis benötigt ähnliche Temperaturen wie Nepenthes aristolochioides welche auf derselben Höhenlage wächst. Die Tagestemperaturen sollten 24-26 Grad betragen, und nachts auf 8-15 Grad abfallen. Die Pflanze reagiert gleich auf eine zu geringe Nachtabsenkung und stellt die Kannenausbildung ein.

  Licht und Luftfeuchte

gemäßigt helles Licht, nur ein wenig direkte Sonne. Die relative Luftfeuchte sollte nie unter 80 % fallen, und am besten immer bei 90 % liegen.

  Substrat

Ein Gemisch aus einem großen Anteil an gehackten, toten Sphagnum, Perlite, etwas Torf und geschroteten Kork. Das Substrat muss immer feucht gehalten werden, Staunässe ist hierbei zu vermeiden.

  Besondere Formen

Es sind bis jetzt drei verschiedene Formen bekannt: die ´green Form´ mit ausschließlich hellgrünen Kannen, ´speckled Form´ mit gelben Kannen und rötlicher Fleckung und die ´red Form´ mit ausschließlich sehr dunkelroten Kannen.

  Vermehrung

Nepenthes talangensis ist sehr Teilfreudig und bildet oft Seitentriebe. Die abgetrennten Stecklinge setzten schnell an, sodass man sagen kann, dass die Vermehrung auf dem Vegetativen Wege sehr gute Erfolge bringt. Die ausgesäten Samen sind weniger keimfreudig, daher bringt dies nur mäßig Erfolge.

  Hybriden am Naturstandort

X Nepenthes bongso; X Nepenthes gymnamphora und X Nepenthes inermis (= Nepenthes pyriformis)

Diese eindrucksvollen, langsam wachsenden Pflanzen werden nicht sehr breit und können aus diesem Grund auch einige Zeit im Hochlandterrarium gepflegt werden . . . dort lassen sich auch die benötigten Temperaturen auch gut herstellen. Nepenthes talangensis benötigt fast die gleichen Temperaturen wie die ebenfalls in Sumatra wachsenden Nepenthes hamata und Nepenthes aristolochioides. Wer eine dieser beiden Pflanzen bereits erfolgreich kultivieren sollte, für den dürfte es dann ebenfalls kein Problem sein Nepenthes talangensis erfolgreich zu kultivieren. All diejenigen, die noch geringe Erfahrung mit Hochlandnepenthes haben, sollten sich nicht gleich an diese Pflanze heranwagen, da sie bezüglich Temperatur und Luftfeuchtigkeitschwankungen eher anfällig reagiert.

Letzte Änderung: 2004-03-01 18:32:38


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