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Species: Nepenthes boschiana Korth., {1839}

Datenblatt

Systematik

Beschreibung

Nepenthes boschiana wurde im Jahre 1836 von dem Botaniker P. W. Korthals entdeckt und später im Jahre 1839 beschrieben. Er benannte sie nach dem Governor-General van den Bosch.

Korthals, der schon die weit verbreitete Nepenthes gracillis und die führ Sumatra endemische Pflanze Nepenthes bongso beschrieb, kam aus Leiden, in den Niederlanden. Er machte dennoch einige Reisen zu den Indonesischen Inseln zwischen 1830 und 1837. Borneo besuchte er dann im Jahre 1836, wo er auch die für Borneo endemische Nepenthes boschiana auf einer Höhenlage von 950 Metern im Süden Kalimantans auf dem Gunung Sakoembang entdeckte. Korthals berichtete auch, das die dortigen Einheimischen die Flüssigkeit der ungeöffneten Kannen zum Auswaschen entzündeter Augen und die geöffneten Kannen als Spielzeug für die Kinder verwendeten.

Es gab einige Variationen, welche heute als eigene Art bekannt sind, oder Nepenthes boschiana wurde gleich aufgrund ihres Varietätenreichtums gleich zweimal beschrieben. So handelt es sich zum Beispiel bei Nepenthes borneensis, welche 1990 von Adam & Wilcock beschrieben wurde, um ein und dieselbe Pflanze. Folgende Variationen werden heute als eigene Arten beschrieben:
Nepenthes boschiana var. sumatrana, (wurde so im Jahr 1858 beschrieben ist heute dank Beck als Nepenthes sumatrana bekannt, obwohl sie kurzeitig von Danser 1928 als eine Variation von Nepenthes treubiana angesehen wurde)
Nepenthes boschiana var. lowii, (wurde 1873 von Hooker beschrieben und ist heute unter dem Namen Nepenthes stenophylla = Nepenthes fallax aus Sarawak; Borneo bekannt,)

Nepenthes boschiana besitzt große Ähnlichkeiten mit der in Sarawak vorkommenden Nepenthes faizaliana und Nepenthes maxima. Besonders die Kannen besitzen große Ähnlichkeit.
Die terrestrisch wachsenden Pflanzen bilden lange Bodenrosetten erst spät an zu klettern. Sie erreichen dann eine Höhe von meist über 5 Metern und haben einen sehr dicken Stamm, welcher Blätter im Abstand von 20 Zentimetern bildet. Die ovalen, dicken Blätter werden über 20 cm lang, mindestens 8 cm breit mit einer Art ´Blattstiel´. Der Anfang des Blattes ist sehr dick, und biegt sich nach oben hin ein, wie die Regenrinne eines Daches. Die Blätter der Bodenrosetten sind am Rand leicht behaart, später jedoch glatt mit über 15 cm langen, dicken Kannenstielen. Die dunkelgrünen, dunkelrot gefleckten Bodenkannen sind in der unteren Hälfte oval, darüber zylinderförmig mit einer Größe von 20-25 cm, 5-7 cm breite und zwei großen Flügelleisten, welche direkt unter dem Peristom beginnen und erst am Fuße der Kanne wieder aufhören. Zwischen diesen beiden Flügelleisten ist die Kanne fast ausschließlich dunkelgrün und hat nur direkt in der Mitte dunkelrote, längliche Flecken. Die jungen Kannen sind mit braunen, oft auch weißen Härchen überzogen. Die rund bis ovalförmige Kannenöffnung steigt steiler an, je näher sie dem Kannendeckel kommt. Das Peristom ist über 2 cm breit, in früheren Kannenstadien zylinderförmig mit einer dunkelroten, fast schwarzen Färbung. Der Rand des Kannendeckels ist wellenförmig, mit kleinen, dunkelroten Flecken. Die gelben, dunkelrot gefleckten Luftkannen sind genauso groß, jedoch in der Mitte der Kanne ein wenig schmaler wie die dunkleren Bodenkannen. Sie sind im unteren Viertel oval ausgebaucht, darüber trompetenförmig mit einer großen Kannenöffnung, welche die gleiche Form wie die der Bodenkannen aufweist. Das hellrote Peristom ist nur halb so dick und trägt einen horizontal liegenden, etwas dunkleren, ebenfalls gewellten Deckel, welche die gleiche größe wie die Kannenöffnung hat. Die Rispenartigen Blüten von Nepenthes boschiana werden sehr groß. Sie haben einen über 50 cm langen Rispenstängel, und eine über 30 cm große Blüte. Im unteren Teil der Blüte sitzen jeweils zwei Blüten mit der Größe von einem Zentimeter an einem bis zu 4 cm langen Blütenstängel. Im oberen Teil sitzt jeweils nur eine Blüte.

Herkunft und Kultur

  Vorkommen

Borneo, in Süd Kalimantan auf den drei Bergen Gunung Sakoembang, Gunung Sarempaka und dem Gunung Besar in einer Höhenlage von 780 bis 1880 Metern. Dort wächst sie meist in offenerer, oft auch steiniger Umgebung und ist daher manchmal auch kurzzeitig der direkten Sonne ausgesetzt. Nur Nepenthes reinwardtiana wächst ebenfalls im Hochlandgebiet von Süd Kalimantan.

  Temperatur

Nepenthes boschiana kann in einem Hochlandterrarium gepflegt werden. Dort sollten Tagsüber Temperaturen von 24-28 Grad vorherrschen, welche in der Nacht auf 14-18 Grad abfallen sollten. Sie reagiert recht empfindlich gegenüber größeren Schwankungen, oder zu hohen Temperaturen.

  Licht und Luftfeuchte

Ein hellerer Standort, vormittags oder nachmittags ist eine direkte Sonneneinstrahlung möglich. Die Luftfeuchte sollte immer über 80% liegen, am besten bei rund 90%. Fallen die Werte unter 80%, so sterben schnell die Kannen ab.

  Substrat

Ein Standart Nepenthes Gemisch aus einem großen Anteil an totem, gehacktem Sphagnum, Perlite, geschrotetem Kork und etwas Torf. Das Substrat immer feucht halten, jedoch keine Staunässe.

  Vermehrung

Über die Vermehrung von Nepenthes boschiana sind leider keine Informationen bekannt. Diese im Handel nur sehr selten anzutreffende Pflanze lässt sich anscheinend leider nur sehr schlecht über die Gewebekultur, und über Samen vermehren.

Diese in Kultur nur sehr seltene Pflanze kann Aufgrund ihrer Größe und ihres eher langsamen Wachstums einige Zeit im Hochlandterrarium kultiviert werden. Bei einer Haltung im Gewächshaus ist immer darauf zu achten, dass die Luftfeuchte so hoch wie möglich gehalten wird. Da diese Pflanze so selten ist ihrer und der Tatsache, dass über Nepenthes boschiana nur wenige Informationen von Privatleuten, welche diese Pflanze bereits Kultivieren bekannt ist, sollten sich nur Leute an diese Pflanze heranwagen, die schon einige Erfahrung mit Nepenthes besitzen, und die Klimatischen Bedingungen erzeugen und auf Dauer erhalten können. Diese spektakuläre Pflanze wird schon einige Zeit angeboten, die Preise sind jedoch zu hoch für einen ´schnellen Kauf´. Es wird daher wahrscheinlich noch einige Zeit dauern, bis diese Einzug in einige Sammlungen von Privatleuten finden wird und damit auch neue Informationen, oder Eigenheiten dieser Pflanze bekannt werden.

Letzte Änderung: 2004-03-07 17:42:49



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