Herkunft und Kultur
Nepenthes argentii wird wohl mit der kleinste Gattungsvertreter, der Nepenthes sein.
Die Pflanze bildet kleine, rote bis purpurne Kannen, welche eine dunkle Sprenkelung
vorweisen, die meist violett, bis manchmal schwarz ist. Die Pflanze selber klettert bis auf
12m in die Höhe. Sie klettert auf und über die andere Vegitation, da sie recht sonnenhungrig
ist und somit unter den anderen Pflanzen argen Lichtmangel hätte. Da am
Naturstandort recht extreme Bedingungen herrschen, setzt Nepenthes argentii ihre
Tendrile in Moospolstern ab, wo sich dann die später gebildeten Kannen verankern und
so ein Wegreißen der Pflanze bis zu gewissen Graden verhindern. Die Kannen selber
werden kaum größer als 5cm in der Länge und 3cm in der Breite. Sie besitzt kleine,
rote Flügelleisten, ein recht breites, dunkelrotes Peristom, welches unter dem
großen, horizontal liegenden Kannendeckel einmal zusammengetroffen, wieder
kurz in zwei verschiedene Richtungen läuft (wie der Umriss einer Fledermaus,
daher auch die deutsche Bezeichnung Fledermauspflanze) und eine breite, vom
Deckel überdachte Kannenöffnung. Die Luftkannen
sind etwas länglicher ohne erkennbare Flügelleisten, unterscheiden sich sonst
jedoch kaum von den Bodenkannen.
Vorkommen
Nepenthes argentii kommt ausschließlich auf einer Insel, bzw. auf einem Berg vor:
Dem Mount Guiting Guiting auf den Sibyuan Islands, welche sich bei den Philippinen
vorfinden. Sie wächst in die offene Vegitation vor und kommt so auch auf offenen
Klippen vor. Die Pflanzen wurden im Hochland bei einer Höhe von 1400m gefunden.
Temperatur
Die Temperatur sollte tagsüber nicht die 28°-Marke überschreiten, sollte aber auch
nicht unter 23° fallen. Dies erreicht man durch gute Beleuchtung bzw. gute
Luftbewegung (Luftumwälzer).
Da sie eine typische Hochland-Nepenthes ist, sollte sie eine Nachtabsenkung
erhalten. In der Nacht kann die Temperatur ruhig auf 15° fallen.
Licht und Luftfeuchtigkeit
Diese Art zeichnet sich durch ihre hohen Lichtbedürfnisse aus, sie liebt direktes
Sonnenlicht.
Die Luftfeuchtigkeit kann schon mal tagsüber unter die 70°-Marke fallen, sollte
aber langwierig wieder steigen. In der Nacht ist eine Luftfeuchte von 80% sehr
empfehlenswert.
Substrat
Das Substrat kann aus reinem, lebendem Sphagnum bestehen. Da dieses aber recht
nährstoffarm ist, kann man, muss man aber nicht, mit Osmocote düngen. Aber
bitte nicht übertreiben. Eine Kugel sollte pro kleinem Topf (Norm-8cm) reichen.
Wenn die Beleuchtung jedoch gering ist, sollte man ganz auf Düngen verzichten.
Vermehrung
Die Vermehrung findet über Ausläufern statt, welche aus der Mutterpflanze treiben.
Diese können ab einer bestimmten Größe abgetrennt und in lebendes Sphagnum
gesteckt werden. Nach ein paar Monaten wurzeln die Ausläufer. Worauf zu achten
ist, ist die Luftfeuchte, welche hoch sein muss, damit der Ausläufer wurzelt.
Über die Kopfstecklings-Vermehrung ist wenig bekannt, da diese Nepenthes recht
selten in Kultur ist, bzw. selten große Pflanzen zu finden sind.
Letzte Änderung: 2006-11-21 17:10:22