Geschichte:
Die Pflanze wurde 1833 durch Auguste de Staint Hilaire (1779-1853) entdeckt und zusammen mit weiteren Arten beschrieben. Mit ihr erfolgte auch die Beschreibung der Gattung.
Die Namensgebung erfolgte wohl aufgrund der Färbung der Blüten.
Frühere, inzwischen ungültige Namen: Genlisea biloba, Genlisea cylindrica, Genlisea reflexa
Systematik:
Sie gehört neben G. lobata und G. uncinata zur Sektion ´Tayloria´, alle anderen Arten bilden die Sektion ´Genlisea´ (Die Samenkapseln öffnen sich bei der Sektion Tayloria vertikal und bei der Sektion Genlisea horizontal).
Heimat / Standort:
Heimat der Pflanze ist der Südosten von Brasilien (Bundesstaaten Minas Gerais, Espirito Santo und Sao Paulo). Zu finden ist die Pflanze dort auf feuchten Sandböden oder moosbedeckten Sandsein-Felsen in Höhenlagen zwischen 1200 m und 1850 m.
Die Temperaturen des tropischen Klimas bewegen sich zwischen 20-35°C, die Luftfeuchtigkeit ist hoch und die jährliche Niederschlagsmenge liebt bei 1500 mm.
Die Pflanze:
Es handelt sich um eine halbaquatische - terrestrische, ausdauernde Pflanze, bei der man, wie bei allen anderen Arten der Gattung auch, nur die kleinen grünen Blätter sieht. Die spatelförmigen Blätter bilden kleine Rosetten. Die gattungstypischen, weißlichen und Y-förmigen Fangorgane verstecken sich unterirdisch. Wurzeln bildet die Pflanze nicht. . Die violette Blüte besteht aus Oberlippe, tief dreilappiger Unterlippe und kurzem Sporn und wird an etwa 15 cm langen Stängeln gebildet. Die Pflanze ist selbstfertil, es muß jedoch mit einem Pinsel nachgeholfen werden, da sie nicht kleistogam ist. Gebildete Samen sind sehr klein und sollten zügig ausgesät werden.
Aufgrund der weiten Verbreitung ist die Art sehr variabel im Aussehen, so dass mehrere Varietäten inzwischen beschreiben wurden. Zudem ist inzwischen eine Kulturform ´Gigant´ im Handel.
Kultur:
Genlisea violacea gehört zu den einfachsten Arten dieser Gattung.
Da es sich um eine tropische Pflanze handelt, mag es das Pflänzchen ganzjährig warm zwischen 20°C und 25°C und eine hohe Luftfeuchtigkeit (70-80%). Die Pflanze mag einen hellen Standort, jedoch keine direkte Sonne. Das Substrat sollte sehr locker sein, ein Torf-Sand-Gemisch 1:4 oder ein Torf-Perlite-Gemisch 1:1 bis 1:2 wird oft verwendet. Ich verwende eine Mischung aus beiden.
Wichtig: Substrat und Wasser dürfen nicht alt und ´faulig´ werden, daher öfters wechseln. Ich wechsle daher 1x pro Woche das Wasser. Ansonsten gilt ganzjährige Anstaubewässerung, mit zeitweiser, kurzer Überflutung.
Die Vermehrung ist über Teilung, Blattstecklinge (mit etwas vom Fangorgan) und Samen möglich. Die Samen sollten schnell ausgesät werden.
Als Schädlinge sind wohl Blattläuse möglich, treten in Kultur jedoch so gut wie nie auf.
Letzte Änderung: 2006-08-30 21:25:27