Sarracenia leucophylla - die weiße Schlauchpflanze
Geschichte:
Die Erstbeschreibung erfolgte 1817 durch Samuel Rafinesque.
Sarracenia leucophylla war lange zeit auch als
Sarracenia drummondii bekannt. Ihren jetzigen Namen hat sie von dem griechischen Wort leucos = weiß. Deshalb hat sie auch den deutschen Namen Weiße Schlauchpflanze.
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Verbreitungsgebiet von Sarracenia leucophylla |
Heimat:
Sarracenia leucophylla findet man im Nordwesten Floridas, im Südwesten von Georgia, im Südosten von Alabama und in Mississippi. Die Pflanzen bewohnen die dortigen Savannen- und Sumpfgebiete der Küstenebenen. Noch ist sie relativ häufig zu finden. Durch das kommerzielle Absammeln der Schläuche zu floristischen Zwecken und der anhaltenden Zerstörung der Lebensräume ist diese Art leider auch bedroht.
Die Pflanze:
Ihre Schläuche sind im Allgemeinen ca. 80 cm hoch, können aber auch eine Höhe von 1 m erreichen. Die Schläuche sind im unteren Teil meist grün. Der obere Teil, sowie der Deckel besitzen eine weiße Grundfarbe, und je nach Varietät keine, oder verschieden starke grüne bis rote Adern. Um die verschiedenen Pflanzen auseinander zu halten werden ihnen Bezeichnung wie ´Green and White´ oder ´Red and White´ angehängt.
Sarracenia leucophylla bildet im Winter bis ins Frühjahr Phyllodien aus. Als Besonderheit dieser Pflanze können auch im Sommer (während ´Trockenperioden´) Phyllodien ausgebildet werden. Schläuche werden - im Vergleich zu anderen Sarracenien relativ spät - meistens erst ab Ende Juli gebildet. Am Sommerende sieht die Pflanze dann am schönsten aus.
Sarracenia leucophylla ist bei uns bedingt winterhart, wenn man ihnen die Chance gibt sich langsam an die rauhen Bedingungen zu gewöhnen. Nur wenige, gut abgehärtete Pflanzen überleben Fröste zwischen -10°C und -15°C.
Die kräftig roten Blüten (mit süßlichem Duft) erscheinen recht früh im Jahr (März-April).
Kultur :
Die Kultur von
Sarracenia leucophylla erweist sich als nicht so schwierig. Als Substrat verwende ich meistens eine Mischung aus Torf und Quarzsand (2:1 bis 1:1). Sollte kein Sand zur Verfügung stehen, kann man auch nur Torf verwenden.
Sarracenia leucophylla möchte während des Sommer ständig im Anstau stehen. Gegossen werden meine Pflanzen, wie üblich, mit Regenwasser. Als Standort sollte man einen sehr sonnigen Platz im Freien wählen. Nur dort färben sich die Pflanzen voll aus. Je mehr Sonne sie bekommen, umso besser für die Pflanzen. Die Pflanzen werden draußen wesentlich robuster, als auf der Fensterbank oder im Terrarium. Die normale Luftfeuchtigkeit im Freien reicht für die Kultur völlig aus. Werden die Pflanzen zu luftfeucht gehalten, sind sie in der Regel weich und nicht so robust und damit anfällig für Krankheiten. Im Sommer mag es die Pflanze warm und hat keine Probleme mit unserer Mittagshitze. Im Winter benötigt
Sarracenia leucophylla unbedingt eine Winterruhe (siehe weiter unten).
Vermehrung:
Vermehren kann man
Sarracenia leucophylla durch Samen oder Teilung. Bei der Vermehrung durch Samen kommt es leicht zu einer Hybridisierung, falls andere Sarracenien in der Nähe blühen. Hat man erst mal die Samen geerntet, sollte man sie auf Torf aussäen und die Töpfe dann für ca. 6 Wochen in den Kühlschrank stellen. Die Samen brauchen eine Kälteperiode um gleichmäßig zu keimen. Nachdem sie aus dem Kühlschrank geholt wurde stellt man sie am Besten an einen warmen Platz. Dort keimen sie dann innerhalb von 4-6 Wochen. Bis die kleinen Pflanzen ausgewachsen sind und selbst blühen können schon mal 4 bis 5 Jahre vergehen. Eine andere Methode, die schneller zu blühfähigen Pflanzen führt, ist die Teilung von großen Pflanzen. Dazu schneidet man ein großes Rhizom einfach in zwei Teile, die dann separat eingetopft werden. Manchmal hört man, dass es besser sei die Schnittstellen mit Kohlepulver zu behandeln, damit keine Pilze in die Pflanze eindringen können. Ich habe dies allerdings noch nie gemacht, und hatte trotzdem keine Verluste.
Winterruhe:
Im Winter stehen meine Pflanzen dann nicht mehr im ständigen Anstau. Sie werden dann nur noch leicht feucht gehalten, um Schimmel zu vermeiden. Ich überwintere meine Pflanzen im ungeheizten Gewächshaus, oder auf dem Speicher bei ca. 0-10°C. Eine Winterruhe ist unbedingt nötig. Versuche die Pflanzen den Winter über durchzukultivieren brachten keine Erfolge. Die Pflanzen waren im nächsten Jahr weitaus schwächer, als die Pflanzen, die eine Winterruhe bekamen. Nicht zuletzt auf Grund der Größe, die
Sarracenia leucophylla erreichen kann ist die Kultur im Terrarium nicht empfehlenswert. Die hohe Luftfeuchtigkeit führt meistens zu sehr labilen Pflanzen, die dann sehr anfällig für Krankheiten werden.
Krankheiten / Schädlinge:
Ich habe regelmäßig mit Blattläusen zu kämpfen. Sind es nur wenige, versuche ich sie abzusammeln. Besonders gerne werden noch junge Triebe befallen. Obwohl meine Pflanzen regelmäßig Blattläuse haben, ist mir allerdings bis jetzt noch keine daran abgestorben. Ein größeres Problem habe ich jedes Jahr wieder während des Winters mit Grauschimmel. Die Pflanzen stehen bei mir recht dunkel. Die ist natürlich förderlich für Pilze. Hier hilft leider nur ein gutes Fungizid. Ich verwende im Falle eines Befalls meistens Euparen.
Literatur:
Donald Schnell : Carnivorous Plants of the United States and Canada
John and Jean Ainsorth : Sarracenia
Nick Romankowski : Gardening With Carnivores - Sarracenia Pitcher Plants In Cultivation & In The Wild
Letzte Änderung: 2006-02-11 20:28:52